Mozart, Beethoven und Haydn – immer wieder sind diese Namen auf Konzertprogrammen tausendfach zu finden. Aber auch in ihren Zeiten gab es schon bahnbrechende Frauen, die Großes schufen und beruflichen Erfolg in der Musik gefunden haben. In diesem moderierten Konzert werden drei Komponistinnen präsentiert, die trotz des enorm diskriminierenden Umfelds des 18. Jahrhunderts, ein Werkevermächtnis hinterlassen haben, das sich hören lässt.
Programm:
Marianna von Martines (1744-1812)
Sinfonie in C-Dur, 1770, (Arr. für Nonett) (12’)
Sonate in A-Dur, 1765, (Arr. für Nonett) (12’)
Anna Bon (1738-unsicher 1767)
Astra Coeli, nicht bekannt, (Arr.) (9’)
Sechs Divertimenti No. 3, ca. 1757, (Arr.) (9’)
Sechs Divertimenti No. 2, ca. 1757, (Arr.) (9’)
Maria Agata Szymanowska (1789-1831)
Nocturne in B-Dur, nicht bekannt, (Arr.) (5’)
Nocturne in As-Dur, ca. 1825, (Arr.) (5’)
Walzer für vier Hände, 1821, (Arr.) (5’)
Polonaise in F-Moll aus 18 Tänze, ca. 1820, (Arr.) (5’)
Marianna von Martines (1744-1812)
Die Wiener Komponistin Marianna von Martines war Schülerin von Joseph Haydn, von dem sie in ihrer Kindheit fast täglich Unterricht bekam. Ihre Familie stand in der Wiener Öffentlichkeit, was Marianna von Martines viele Türen öffnete und ihr Ausführungsmöglichkeiten als Sängerin, Cembalistin und Komponistin eintrug, wie zum Beispiel am Hof der Kaiserin Maria Theresia.
(Zu ihren Lebzeiten wurden zwei ihrer Klaviersonaten herausgegeben, was für eine Frau zu dieser Zeit äußerst ungewöhnlich war.)
Anna Bon (1738-unsicher 1767)
Als die Tochter zweier Opernkünstler*innen konnte Anna Bon einer hochgradigen musikalischen Bildung nicht entkommen. Während ihre Eltern auf großen Operntourneen waren, wurde sie im Pio Ospedale della Pietà, einem der berühmten Waisenhäuser Venedigs, erzogen. Dort erhielt sie exzellenten und umfangreichen Musikunterricht als “zahlender Zögling”. Sie musizierte u.a. unter der Leitung von Joseph Haydn. Nach dieser Zusammenarbeit sind die Spuren von Anna Bon größtenteils verschwunden.
Maria Agata Szymanowska (1789-1831)
Maria Agata Szymanowska war eine polnische Komponistin und Pianistin. Sie genoss aufgrund des Wohlstandes ihrer Familie eine gute musikalische Ausbildung und konnte wegen guter Verbindungen europaweit konzertieren. 1810 debütierte sie in Paris. Trotz des fehlenden Verständnisses ihres Mannes, brachte ihr Erfolg ihr eine finanziell fruchtbare Karriere, mit der sie auch ihre drei Kinder ernähren konnte. Während ihrer Konzertreisen machte sie Bekanntschaft mit Goethe, der viel von ihrer Musik hielt. 1828 wurde sie Hofpianistin des Zaren in St. Petersburg, wo sie bis zu ihrem Tod unterrichtete und musizierte.